Hosianna!

Jesus zieht in Jerusalem ein (c) Wikipedia

Guter Gott, ich würde dir gerne zujubeln. So, wie die Menschen Christus damals zugejubelt haben.

Sie standen am Rand des Weges, drängelten sich, hielten Zweige wie Fahnen in den Händen, winkten und jubelten ihm zu. So, als sei er ein König.

Vielleicht war das ein wenig so wie an Karneval. Wenn die Menschen rechts und links an der Straße stehen, um den Zug zu sehen. Viele freuen sich, sind erheitert, lassen sich von der guten Stimmung und Begeisterung mitreißen. Sie rufen Helau oder Alaaf.

Damals riefen sie Hosianna. Sie priesen Jesus als den Retter.

Ja, auch ich würde gerne jubeln, würde gerne begeistert sein, würde gerne unter vielen Menschen sein.

Aber ich bin zu Hause, darf mich nicht drängeln. Ich muss Acht geben.

Doch umso mehr will ich dich in meinem Herzen preisen. Dafür, dass du bei uns bist. Dafür, dass du uns nicht alleine lässt, auch wenn wir uns allein fühlen. Dafür, dass du die Menschen liebst.

Und ich will dich dadurch preisen, dass auch ich den Menschen in Liebe begegne. In diesen Tagen eben dadurch, dass ich Abstand halte; dass ich lieber zum Telefon greife, anstatt vorbei zu fahren; dass ich Besorgungen für diejenigen erledige, die nicht selbst vor die Tür können. 

Hosianna. Ganz leise. Hosianna.

Monika Effertz, Pastoralreferentin