Sakura

Kirschbaumblüten (c) Pixabay

Im Frühling blühen auch in Deutschland an vielen Orten die Kirschbäume: Vom strahlenden Weiß über blass rosé bis zum leuchtenden Pink. 

Im weit entfernten Japan gilt die Kirschblüte, die Sakura, als Zeichen der Vergänglichkeit. Während der kurzen Blütezeit treffen sich viele Menschen unter den blühenden Bäumen zum Picknick und Beisammensein. Doch dieses Jahr ist auch dort alles anders. Die Wiesen unter den Bäumen sind unberührt, die Parks in den Städten nahezu leergefegt. Und die schillernde Blütenpracht rieselt unbemerkt von den Menschen langsam zu Boden.

Normalerweise stimmt mich diese Vergänglichkeit traurig. Ich mag den Frühling mit seinen blühenden Bäumen. Und wenn nach nur wenigen Wochen auch die letzten Blütenblätter zertreten am Boden liegen, fällt auch mir auf, wie vergänglich diese Welt ist. 

Doch in diesen Tagen sehne ich mich nach Vergänglichkeit: Danach, dass das Virus vorübergeht. Danach, dass die Krankheiten vorübergehen. Danach, dass Angst und Sorge vorübergehen.

So entdecke auch ich die Schönheit der Vergänglichkeit. 

 

Im Christentum fällt der Blick auf die Vergänglichkeit noch etwas anders aus: Auch wir erkennen, dass im Vergehen ein Neubeginn liegt. An Ostern feiern wir, dass im Tod das Leben liegt, dass Christus vom Tod erstanden ist und uns so das Leben geschenkt hat. Aber dieses Leben, so glauben wir, durchbricht den irdischen Kreislauf vom ständigen Werden und Vergehen. Es hat Teil an der Ewigkeit Gottes.

 

So dürfen wir bitten:

Guter Gott, lass all das vergehen, was uns von dir trennt. Und schenke uns und deiner ganzen Schöpfung das Leben in Fülle. Amen.

 

Monika Effertz, Pastoralreferentin